Die Bruchdehnung ist ein Werkstoffkennwert, der die plastische Dehnung eines Materials bis zum Bruch angibt. Sie wird als Prozentsatz der ursprünglichen Länge einer Zugprobe definiert und spiegelt die Duktilität des Werkstoffs wider. Eine hohe Bruchdehnung bedeutet, dass das Material sich erheblich verformen kann, bevor es versagt, was für Anwendungen, die eine gewisse Flexibilität erfordern, vorteilhaft ist.
Bei Edelstahl, insbesondere bei austenitischen Stählen, liegt die Bruchdehnung typischerweise zwischen 35 % und 40 %. Diese hohe Duktilität macht sie ideal für Anwendungen, bei denen eine gewisse Verformbarkeit ohne Bruch erforderlich ist. Im Gegensatz dazu weisen ferritische und martensitische Edelstähle aufgrund ihrer unterschiedlichen Mikrostruktur geringere Bruchdehnungen auf. Die Kenntnis der Bruchdehnung ist entscheidend für die Auswahl des geeigneten Werkstoffs in der Konstruktion und Fertigung, um die gewünschten mechanischen Eigenschaften zu gewährleisten.