Martensit ist eine metallurgische Phase in Stählen, die sich durch eine tetragonale Gitterstruktur auszeichnet. Diese Phase entsteht typischerweise durch schnelles Abkühlen (Abschrecken) von Stahl aus der Austenitphase.
Eigenschaften von Martensit
- Hohe Härte: Martensit ist bekannt für seine außergewöhnliche Härte, was es zu einer wichtigen Phase für verschleißfeste Anwendungen macht.
- Geringe Duktilität: Im Gegensatz zu Austenit ist Martensit weniger verformbar und neigt zur Sprödigkeit.
- Magnetische Eigenschaften: Martensitischer Stahl ist in der Regel ferromagnetisch.
Unterschied zu anderen Phasen
Martensit unterscheidet sich von Austenit (kubisch-flächenzentriert) und Ferrit (kubisch-raumzentriert) durch seine tetragonale Kristallstruktur. Diese einzigartige Struktur verleiht Martensit seine charakteristischen Eigenschaften.
Anwendungen
Martensitische Stähle finden Anwendung in Bereichen, die hohe Härte und Verschleißfestigkeit erfordern, wie beispielsweise:
- Schneidwerkzeuge
- Zahnräder
- Kugellager
- Chirurgische Instrumente
Bildung von Martensit
Die Bildung von Martensit erfolgt durch einen diffusionslosen Umwandlungsprozess, bei dem das Kohlenstoffatom "gefangen" wird und zu einer Verzerrung des Kristallgitters führt. Dies geschieht typischerweise durch schnelles Abkühlen von Austenit, ähnlich wie bei der Stabilisierung von Austenit, jedoch mit unterschiedlichen Ergebnissen.