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Zugversuch/ Warmzugversuch

Zugversuch

Der Zugversuch dient der Bestimmung von Dehngrenze (Rp0,2 oder Rp1,0), Zugfestigkeit (Rm), Bruchdehnung (A) und teilweise der Brucheinschnürung (Z). Bei dieser Form von Versuch wird eine Probe, mit gleichmäßiger und stoßfreier Geschwindigkeit, bis zum Bruch auseinandergezogen. Der Zugversuch wird bei Raumtemperatur (20° C) durchgeführt, wobei der Warmzugversuch bei einer vorher definierten Temperatur (bis. z.B. 1000° C) durchgeführt wird. Dieser Versuch gehört in die Kategorie der zerstörenden Werkstoffprüfung.

Inhaltsverzeichnis

  • Durchführung des Zugversuchs nach DIN Norm
  • Kennwerte des Zugversuchs
  • Einschnürung beim Zugversuch
  • Ziel und Anwendung des Zugversuchs

Durchführung des Zugversuchs nach DIN Norm

Der Zugversuch wird gemäß verschiedenen Normen durchgeführt, wobei die DIN EN ISO 6892-1 die gängigste Norm für den Zugversuch ist. Die Prüfung erfolgt in der Regel bei Raumtemperatur (ca. 20 °C). In einigen Fällen kann der Zugversuch jedoch auch bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt werden, um das Materialverhalten bei unterschiedlichen Bedingungen zu untersuchen.

Zusätzlich zur Temperatur sind die Testgeschwindigkeit und die Probengeometrie ebenfalls nach Norm geregelt. Eine typische Zugprüfmaschine enthält eine Spannvorrichtung, um die Probe zu fixieren, und eine Vorrichtung, um die Zugkraft aufzubringen. Die Probe wird dann schrittweise gedehnt, während die aufgebrachte Zugkraft gemessen wird.

Kennwerte des Zugversuchs

Der Zugversuch liefert mehrere wichtige Kennwerte, darunter:

    • Zugfestigkeit: Die Zugfestigkeit eines Materials ist die maximale Zugspannung, die es aushalten kann, bevor es versagt. Dieser Wert ist entscheidend, um die Festigkeit eines Materials zu bewerten und seine Eignung für verschiedene Anwendungen zu bestimmen. Je höher die Zugfestigkeit, desto widerstandsfähiger ist das Material gegenüber Zugkräften.
    • Streckgrenze: Die Streckgrenze eines Materials ist die Spannung, bei der es eine bleibende Dehnung zeigt und die Elastizität endet. Dieser Punkt markiert den Übergang vom elastischen Verhalten, bei dem das Material nach der Entlastung in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehrt, zum plastischen Verhalten, bei dem bleibende Verformungen auftreten. Die Streckgrenze ist ein wichtiger Parameter, um die Gebrauchsfähigkeit und Sicherheit von Bauteilen zu bewerten.
    • Dehnung: Die Dehnung eines Materials ist die relative Verlängerung der Probe während des Zugversuchs, gemessen in Prozent. Sie gibt an, wie sehr sich das Material unter Zugbelastung verformt. Eine höhere Dehnung zeigt die Fähigkeit eines Materials zur Verformung, bevor es versagt. Die Dehnung ist wichtig, um die Materialdehnbarkeit und Duktilität zu bewerten.
    • Querschnittsverminderung: Die Querschnittsverminderung ist die Einschnürung oder Verengung des Probenquerschnitts an der Bruchstelle, ausgedrückt in Prozent. Dieser Parameter zeigt, wie sich das Material lokal verengt, wenn es unter Zugspannung steht und sich bis zum Bruchpunkt dehnt. Die Querschnittsverminderung kann Einblicke in das Verhalten des Materials bei der Versagensentwicklung geben und ist in der Werkstoffprüfung von Bedeutung.

Einschnürung beim Zugversuch

Die Einschnürung ist ein charakteristisches Merkmal des Zugversuchs. Sie tritt aufgrund der lokalen Verengung des Materials auf, wenn es unter Zugspannung steht. Dieser Effekt ist besonders bei duktilen Materialien wie Metallen zu beobachten. Die Einschnürung zeigt an, dass das Material kurz vor dem Versagen steht. Sie wird oft als "Hals" bezeichnet und ist ein wichtiges Indiz für die Materialverformung und -festigkeit.

Ziel und Anwendung des Zugversuchs

Der Zugversuch dient dazu, die mechanischen Eigenschaften eines Materials zu charakterisieren und sicherzustellen, dass es den Anforderungen in verschiedenen Anwendungen gerecht wird. Die Zugfestigkeit ist wichtig für die Beurteilung der Festigkeit eines Materials, während die Streckgrenze Aufschluss über seine Elastizität gibt. Dieses Prüfverfahren wird in der Werkstoffentwicklung, der Qualitätskontrolle und der Fertigung eingesetzt, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Produkten zu gewährleisten. Es hilft Ingenieuren und Materialwissenschaftlern, Werkstoffe auszuwählen, die den spezifischen Anforderungen und Belastungen in verschiedenen Branchen standhalten können.

Der Zugversuch ist ein entscheidendes Instrument in der Materialprüfung und spielt eine Schlüsselrolle bei der Gewährleistung der Qualität und Sicherheit von Produkten in verschiedenen Industriezweigen. Durch die Bewertung der Zugfestigkeit und Streckgrenze eines Materials können Hersteller sicherstellen, dass ihre Produkte den erforderlichen Standards entsprechen und den Belastungen standhalten, denen sie während ihrer Verwendung ausgesetzt sind. Dieses Verfahren ermöglicht es auch, Materialien in Bezug auf ihre mechanischen Eigenschaften zu vergleichen und die richtige Wahl für spezifische Anwendungen zu treffen.

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